Bäume bereichern unsere Natur, unsere Umwelt und nicht zuletzt unser ganzes Leben.
Sie produzieren Sauerstoff, binden Feinstaub, beeinflussen den Windstrom, spenden Schatten und kühlen unsere überhitzten Innenstädte ab.
Außerdem sind sie wichtiger Lebensraum für Vögel, Säugetiere und Insekten und nicht zuletzt entfalten sie mit ihrem Grün und ihrer Schönheit eine wichtige ästhetische und wohltuende Wirkung (Wohlfahrtswirkung).
Wie alles im Leben haben auch Bäume manchmal Nachteile – je nach Betrachterperspektive mehr oder weniger. Pollen, Blüten und vor allem Blätter verursachen Schmutz. Dachrinnen und Abflüsse verstopfen und Gehwege, Straßen und Gärten sind voller Laub. Dichte Belaubung der Bäume lässt nur wenig Licht in Wohnräume und auf Terrassen. Bei Sturm können mitunter Äste abbrechen und Sach- oder gar Personenschäden verursachen.
Vor allem aus den letztgenannten Gründen ist mancher Baumeigentümer dazu geneigt, Bäume drastisch in ihrer Höhe und/oder der Breite, also in ihrem gesamten Kronenhabitus einzukürzen bzw. einkürzen zu lassen.
Fernab jeglicher baumbiologischer Grundlagen, geschweige denn innerhalb anerkannter Regeln der Technik (z.B. der ZTV-Baumpflege) werden Starkäste entfernt, Bäume gekappt und auch sonst das Erscheinungsbild des Baumes nachhaltig negativ verändert.
Durch eine nur zehnprozentige Einkürzung verliert der Baum bis zu 50% seiner Blattmasse. Ohne Blätter kann der Baum allerdings seine für alle Beteiligten lebenswichtige Photosynthese nicht betreiben – in der Folge produziert er an den Schnittstellen massiv Reiterate (Wasserschosse, Wasserreiser). Da diese Reiterate schnell und sehr dicht wachsen, hat der Baum bald mehr Laub als vorher, das Gegenteil des gewünschten Schnitterfolges tritt ein.
Die Austriebe bzw. Reiterate sind schlecht an die Kappungsstelle angebunden und können leicht abbrechen.
Durch eine Kappung tritt also der gegenteilige Effekt ein: Mehr Laub, bruchgefährdete Reiterate, einfaulende Astungswunden, eindringende Pilze und hoher Pflegeaufwand (Vereinzeln der Reiterate, Behandlung der gekappten Krone bzw. Behandlung stark eingekürzter Bäume mit Ständerbildung).
Fachgerechte Baumpflege kann einen Baum über Jahre in einem verkehrssicheren, ästhetischen und gesunden Zustand erhalten.
Gerne können Sie Ihren Baum auch selbst fachgerecht schneiden – im Internet und in der einschlägigen Fachliteratur gibt es viele gute Anregungen, Anleitungen und Ratschläge.
Sollten Sie Ihren Baum fachgerecht schneiden lassen wollen, so wenden Sie sich bitte an eine Baumpflegefachfirma. Einen guten Anhaltspunkt für eine fachgerechte Ausführung geben einschlägige Abschlüsse der Ausführenden wie z.B. European Tree Worker, European Tree Technician oder Fachagrarwirt für Baumpflege.
Sollten Sie Ihren Baum vorab bzgl. der Verkehrssicherheit kontrollieren lassen wollen oder benötigen Sie ein Gutachten über die Stand- und Bruchsicherheit, so kontaktieren Sie bitte ein Sachverständigenbüro bzw. einen Sachverständigen für die Stand- und Bruchsicherheit von Bäumen.