Das Image des Efeus (botanisch hedera helix) ist nicht nur positiv. Neben den positiven Dingen, wie z.B. der immergrüne Anblick der bewachsenen Bäume und der ökologische Aspekt, gibt es auch viele negative Punkte.
Ja natürlich, der Efeu sieht dekorativ aus, vervielfacht die Brutmöglichkeiten für Vögel und ist eine tolle Bienenweide. An abgestorbenen, efeuummantelten Baumtorsos gibt es am Stammfuß oft haufenweise heruntergerieselten Fledermauskot zu bestaunen.
Dennoch sterben kleinere, vom Efeu bewachsene Bäume häufig wegen der übermächtigen Lichtkonkurrenz ab.
Auch die Windwurfgefahr bei efeubewachsenen Bäumen ist gerade im urbanen Umfeld immens. Vor allem alte Bäume sind in der Vitalität geschwächt und können die vergrößerte Segelfläche statisch nicht ausgleichen.
Die Baumkontrolle ist an einem efeuummantelten Baum nur sehr erschwert und manchmal auch gar nicht möglich. Die Vitalität wird durch Lichtkonkurrenz geschwächt und die Krone zieht sich auf einen dünnen äußeren Mantel zurück. Wenn aus irgendeinem Grund z.B. eine Kroneneinkürzug nötig ist, sind keine inneren Äste für eine fachgerechte Ableitung mehr übrig. Auch sonstige Baumpflegemaßnahmen sind – egal mit welchem Arbeitsverfahren – nur erschwert möglich.
Fazit: In Bereichen, wo keine besonderen Erwartungen an die Verkehrssicherheit gestellt werden und keine Baumpflege nötig ist – z.B. im Wald außerhalb der Verkehrs- und Aufenthaltsbereiche – besteht bis auf Ausnahmen kein Anlass, in den natürlichen Efeubewuchs einzugreifen.
Dort, wo es hohe Erwartungen an die Verkehrssicherheit gibt, ist die frühzeitige Entfernung des Efeubewuchses an Bäumen sinnvoll und fast immer auch dringend notwendig.